Woher kommt der Name Landl? - Eine Reise 700 Jahre Zurück
Bei der Christianisierung gehörte unsere Gegend, der Sulzgau, zum Bistum Regensburg. Missionar Emeram wirkte hier um das Jahr 700. Aber um 745 gründete Bonifatius das Bistum Eichstätt. Zu diesem Bistum zählte auch Bachhausen. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte der Ort den Herren von Stein (Hilpoltstein) und sie waren es auch, die auf der Körnersdorfer Seite auf halber Höhe vom Schlüpfelberg die Stiftung „Kloster zum heiligen Grab“ errichten ließen. Dies war mit einer stattlichen Schenkung bedacht und wurde vom Kloster Plankstetten betrieben. Wegen Aussterben der von Stein kam es 1550 an die Wolfsteiner. Schon 1353 bekamen die Wolfsteiner Herren das Land um Sulzbürg mit 13 Ortschaften von Karl IV. als kaiserliches Lehen zugesprochen mit Sitz in Obersulzbürg.
Unsere Vorfahren in dieser Zeit waren Leibeigene Bauern. Das Land gehörte dem Adel und der Kirche bzw. den Klöstern. (Plankstetten, Seligenporten). Seligenporten war eine Stiftung der Wolfsteiner.
Ursprünglich und auch noch 1480 (urkundlich erwähnt) werden die Orte Bachhausen , Mühlhausen und Hofen als Filiale von der Pfarrei Weidenwang bezeichnet. Waren es aber noch länger.
Den Beginn der Reformation legt man mit dem Anschlag der 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg auf das Jahr 1517 fest. In Sachsen-Anhalt.
Im Jahr 1561 bis 1584 wurde von den jetzt Reichsfreiherren von Wolfstein ihr Gebiet rund um Sulzbürg und auch um Pyrbaum dem Lutherischen Glauben zugeführt. Andere Bereiche in der Oberpfalz schon ab 1530.
Bachhausen mit Körnersdorf und Mühlhausen wurde 1584 eine Kirchengemeinde wie noch heute mit dem Pfarrhaus in Bachhausen.
Als während dem 30jährigen Krieg ab 1621 im Zuge der Gegenreformation die Oberpfalz wieder katholisch wurde, geschah dies im Wolfsteiner Gebiet nicht. Es war eine eigenständige Herrschaft inmitten von Kurbayern und konnte die Religion frei entscheiden. Sulzbürg war auch ein zentraler Ort der jüdischen Religion.
Die Zerstörung während des Krieg von 1618 – 1648 war so groß, dass nur 30 % der Bevölkerung übrigblieb.
war man sehr froh über evangelische Glaubensflüchtlinge aus dem österreichischen Inn-, Wald- und Mühlviertel und dem Ländchen ob der Enns um das Jahr 1650 – 1660. Letztere gaben ihrer neuen Heimat den Namen „Landl“.
In dieser Zeit wurden in der Kirche Bachhausen die 3 Altäre entfernt und ein neuer Hauptaltar errichtet. Weil die Kirche die wachsende Bevölkerung bald nicht mehr fassen konnte, entschloss man sich 1736 zum Umbau mit großzügiger Unterstützung vom Reichsgrafen Christian Albrecht von Wolfstein. Der Altar und die Kanzel sind zwischen toskanischen Säulen angeordnet, wie in Sulzbürg und Sulzkirchen. Dies war in Bayern einmalig außer im Bayreuther Raum. Die Wolfsteiner hatten dort verwandtschaftliche Beziehungen. Wird auch als Ansbacher Markgrafenstil bezeichnet.In der Petruskirche fällt auf, die Seligpreisungen an der umlaufenden Holzempore, Gott Vater als Auge im Dreieck vorne an der Kanzel, der Sohn am Kreuz darunter und der hl. Geist als Taube am Deckel der Kanzel. 2 Schmiedearbeiten als Symbole für das Abendmahl und eines für die Trauung von Kunstschmied Armin Köbler aus Veitshöchheim. Sein Vater war ein Bachhhauser. Hinter dem barocken Taufbecken der in Gobelintechnik gewebte Bildteppich von Webmeisterin Fr. Münch aus Ebratshausen. Er stellt das Buch mit 7 Siegeln dar. An der Westseite ein Flachrelief als Kalkstein mit Wappen von Wolfstein, Hohenlohe und dänischem Elefantenorden. An der Decke ein Christusmonogramm. Die Orgel ist von 1904 und ist für weiche, kräftige Akkorde bekannt.
Die Landschaft in Österreich ähnelt sehr dem Landl.
Als aber 1740 der letzte Wolfsteiner ohne Erben starb, wurde die evangelische Grafschaft von Kurbayern übernommen und verwaltet. Die katholische Kirche in Sulzbürg wurde 1665 erbaut.
Der Neubau der Schlosskirche in Sulzbürg wurde 1723 eingeweiht. In Sulzkirchen 1735.
Martinskirche
Kirchen dieses Patroziniums waren häufig Missionskirchen.
Sie wurde 1712 umgebaut. Den Chor ziert ein Sterngewölbe mit dem Wappen der Wolfsteiner. Der Altar stammt von 1685 und ist von 2 Säulen flankiert, um die sich Weinlaub rankt. Das Altarbild zeigt die Verklärung Christi. Sie wurde 1712 umgebaut. Den Chor ziert ein Sterngewölbe mit dem Wappen der Wolfsteiner. Der Altar stammt von 1685 und ist von 2 Säulen flankiert, um die sich Weinlaub rankt. Das Altarbild zeigt die Verklärung Christi.
An der Verkleidung zur Kanzeltreppe sind die 4 Evangelisten Mathäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt. An der Kanzel selbst wie Jesus zu Maria und Martha kommt. Wird berichtet bei Lukas 10 Vers 38 – 42. Die Kirche wurde von 1992 – 1997 trockengelegt und innen und außen komplett saniert. Auch der Nebenraum.
Als Vorbild für die Gottesdienstordnung diente im Landl die Brandenburgisch-Nürnbergische Kirchenordnung. Sie wurde 1809 von der Verfassung der protestantischen Kirche in Bayern abgelöst.
Das Landl war das erste geschlossene evangelische Gebiet im damaligen Bayern und bildete ein Dekanat mit Sitz in Sulzkirchen. Ab 1814 dann in Pyrbaum. Seit 1914 in Neumarkt.Heute umfasst das Dekanat die KiGe Neumarkt, Sulzbürg mit Kruppach, Wettenhofen, Rocksdorf, Hofen, Ellmannsdorf und Kerkofen. dann Bachhausen-Mühlhausen, Sulzkirchen-Oberndorf mit Freystadt, Allersberg-Ebenried, Pyrbaum, Beilngries-Berching mit Dietfurt, und Parsberg. Dazu kommen 14 Diaspora-Orte. Das Haus der Landeskirchlichen Gemeinschaft EC ist in Hofen.
Für katholische Bürger wurde in Mühlhausen 1951 eine Notkirche gebaut und 1961 ein leerstehendes Kino gekauft und zur Pfarrkirche St. Joseph umgebaut. Um 1960 waren beide Religionen in Mühlhausen Zahlenmäßig gleich verteilt.
Das Aufeinander zugehen beider Konfessionen ist ein besonderes Verdienst von Pfarrer Hacker, der in den Jahren 1971 – 1984 hier Pfarrer war und wo Jugendarbeit und CVJM nach dem Anfang mit Pfarrer Schwierskott einen festen Platz bekam.
Das Gemeindehaus in der Bahnhofstr. wird fast täglich genutzt.
Mühlhausen hat sich gegenüber Bachhausen durch Bahnlinie, Bundesstraße, Industrie- und Handwerksbetriebe und durch den Zuzug von Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg und mehrere Siedlungen rasant entwickelt.
Die Zusammenlegung von 5 Gemeinden zur Großgemeinde Mühlhausen erfolgte von 1970 – 1976.
In den Gemeinden verteilt gab es bis 1969 Bekenntnisschulen. Sie wurden durch einen Volksentscheid am 7. Juli 1968 aufgehoben. Es gibt in Mühlhausen 4 Kindergärten mit Kita und das Seniorenheim St. Theresa.
Heute haben wir eine Grund - und Mittelschule in Mühlhausen. Auch eine Ganztagsklasse und Nachmittagsbetreuung. In der ehemaligen Schule in Sulzbürg ist die 4-klassige Montessori-Schule und der Montessori-Kindergarten mit den Landlmäusen.
Es gibt in Mühlhausen das Seniorenheim St. Theresa. und 4 Kindertagesstätten. Eine davon ist unsere evang. Kita "Unterm Regenbogen" in der Bahnhofstr. 4. In ihr werden Kinder ab 1. Jahr bis zur Einschulung betreut.
Die Treffen und Veranstaltungen der Kreise und Gruppen von der Krabbelgruppe, Frauenkreis, Chorproben bis zum Seniorentreff und die Gottesdienste in den Kirchengemeinden vom Landl können unserem Kirchblatt, dem „Landlboten“, und dem „Gemeindemitteilungsblatt“ entnommen werden. Der Landlbote erscheint 6 x im Jahr.
Im Pfarrhaus ist die Sprechstunde ( Auf ein Wort ) eingerichtet. Erwähnens- wert ist noch das Landlmuseum in Sulzbürg und das Buch „Mühlausen, 1100 Jahre Entwicklung“. Es kann dort oder im Rathaus erworben werden.